Verregneter, kalter und – wie wir hier in der Kulturhauptstadtregion sagen: usseliger Sonntagvormittag.

Was tun? Intensives Lesen!Blogs, Zeitung und auch Bücher 😉

Die FASZ gibt in ihren heutigen Feuilleton Jaron Lanier auf einer ganzen Seite das Wort. In dem Auszg aus seinem Buch You are not A Gadget: A Manifesto. bestätigt er das Sprichwort: Die größten Kritiker der Elche, waren früher selber welche! Erst das Unheil unkritsch anrichten und dann reumütig aus der publizistisch wirksamen Kritik (persönliches) Kapital schlagen – in Form von auflagenstarken Büchern, gut bezahlten Interviews und Zeitungsartikel. (Nicht dass ich etwas gegen gute Bezahlung hätte, im Gegenteil! Nur demonstriert Lanier damit genau das, was er kritisiert(e)!)

Nicht, dass er nicht in großen Teilen sogar richtig liegt. Doch das Muster ist schon seit dem zweiten Weltkrieg bekannt: Erst die Bombe bauen und werfen und dann auflagenstark bedauern und kritisieren. Das haben haben die nerds und geeks offensichtlich gelernt. Daraus haben sich nichts gelernt.

Der Beitrag steht leider nicht im Netz, Interviews hat Lanier aber zuhauf zum dem Thema gegeben: z.B. hier:http://to.ly/Sby

Erfreulich ist dageben das Interview mit Jonathan Safran Foer, das mit der mir sehr sympathischen Zeile: „Ich liebe Würste auch. Aber ich esse sie nicht.“ überschrieben ist. Im Interwiew wird er zu seinem neuen Buch „Eating Animals“ und zu seinem Verhältnis zum Fleischverzehr befragt. Im Interviews bezieht er konsequent, aber unradikalen, unideologischen Position gegen den Verzehr von Fleisch und Fisch zur Reduzierung des Elends in der Welt und als Beitrag zur Reduzierung der negativen Wirkungen auf das Klima. Meine Lieblingsstelle ist: „Ich bin nicht die Sorte Vegetarier, die so tut als vermisse man nichts. Das tut man. Aber – na und? Ich würde niemand zum Vorwurf machen, Würste zu essen, ich finde nur man sollte das nicht dauernd tun.“ Sehr lesenswert das Interwiev und das Buch. Ersteres leider (noch) nicht im Netz; letzteres nur auf englisch.

Was hat mich an diesem Vormittag noch das Wetter vergessen lassen außer einem guten Dargeling-Tee (prima heiß und goldgelb)?

Der Notizbuch-Blog, der Blog zu Intuition und Nichtwissen von Andreas Zeuch und die Posts von Changeworx mit allen seinen MERKWÜRDIGkeiten catch-up-reading könnte man das nennen. So hat auch das usselige Wetter seine guten Seiten.

Noch im Bett liegend habe ich mich heute morgen -mal wieder Baltasar Matzbach und seinen kruden Fällen und seiner sehr speziellen Lebensphilosophie gewidmet. Diesmal in Und oben sitzt ein Rabe – doch zu Matzbach und seiner Art in die Welt zu schauen später mehr.

Posted via email from dr. meder & cie