Der Bergbau hat das Leben und die Kultur an der Ruhr vielfältig geprägt. Im Rahmen der Kulturhauptstadt-Aktionen gibt tatsächlich eine das gesamte Ruhrgebiet überspannende Aktion. An 311 Standorten werden im Ruhrgebiet in diesen Tagen 22.5.-30.5.2010 Schachtanlagen der Ruhrgebietszechen mit einem gelben Ballon in ca. 80 Meter höhe markiert (www.schachtzeichen.de).
Wir waren am Pfingstsonntag unterwegs: Ja, es waren kaum Menschen von auswärts zu finden. Wen interessieren schon die Kohlen-Schachtanlagen im Ruhrgebiet. Darüber glaubt man andernorts häuft schon alles zu wissen: grauer Himmel und Schmutz.
Aber: Zu treffen waren viele Menschen aus der Region, die sich für die Geschichte, für die kultur- und wohlstandsbildende der Zechen des Ruhrgebiets interessierten.
Irgendwie hat hier fast jeder jemanden in der Familie, der oder die auf die eine oder andere Weise vom Kohlenbergbau lebt(e). Wir trafen ehemalige Bergleute, die von ihrer Arbeit auf’m Pütt erzählten; Großvater, Vater und Sohn die unterwegs waren um zu sehen, wo Opa gearbeitet hat, auch wenn Papa heute in einer Webagentur arbeitet. Einfach toll!
Auch die Vorstellung, das dies an 311 Standorten im ganzen Ruhrgebiet passiert, das hat was! Und das Wetter hat auch mitgespielt: Strahlender Sonnenschein.
Ob es was zu bedeuten hat, dass die „Atolle“ (www.ruhr-atoll.de) auf dem Baldeneysee bei kaltem, regnerischem Wetter eröffnet wurden? Deren Verbindung zum Ruhrgebiet vermögen wohl eher die kulturbefliessenen Menschen, die ich am Freitag mit Sektglas in der Hand am Ufer stehen und die Atolle kulturhistorisch einordnend traf, herzustellen. Schachtzeichen dagegen, ist Kultur zum anfassen, mit Verbindung zu den Menschen, die den Kulturraum Ruhrgebiet über Generationen geprägt haben.
Fotos von meiner Runde zu den Schachtzeichen der Ruhrzechen im Süden von Essen gibt es hier:
http://picasaweb.google.com/drgmeder/Schachtzeichen?feat=directlink
Meine Fotos von den Atollen hier: http://picasaweb.google.com/drgmeder/RuhrAtoll?feat=directlink