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Adson.

~ Neues aus der Welt von Adson

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Kategorien-Archiv: Allgemein

Von Kampfkatholiken und Wortklaubern

23 Freitag Dez 2011

Posted by gmeder in Allgemein, Sprache

≈ Ein Kommentar

Ja, ein gemütliches Beisammensein in den vier Wochen vor Weihnachten ist – genau genommen – keine Weihnachtsfeier (sondern eine Adventsfeier) und der am sechsten Dezember besonders von Kinder verehrte Heilige Nikolaus von Myra war Bischof daselbst und trug eine Bischofsmitra und keine rote Zipfelmütze, wie der Weihnachtsmann.

Es sei hier angemerkt, dass es zu den modernen (christlichen, katholischen?) Mythen gehört, dass der Weihnachtsmann eine Erfindung der Marketingabteilung von Coca Cola sei. Diese Firma nutzt die Darstellung des Weihnachtsmannes erst seit 1931. Mindestens bis ins 19.Jh. reichen jedoch die Quellen, die einen Weihnachtsmann vornehmlich in überwiegend protestantischen Weltgegenden nachweisen. Die Katholiken haben mit dem Christkind gekontert, das interessanterweise in den süddeutschen Regionen oft weiblich ist.

Also ja, die vorweihnachtlichen Weihnachtsfeiern sind eigentlich Adventsfeiern und der Nikolaus hat eine Mitra getragen. Und nun auch noch das aus der katholischen Besserwisserei: Man wünsche sich nicht vor Weihnachten schon ein frohes Weihnachtsfest oder gar frohe Weihnachten, weil man dies frühestens am heiligen Abend (24.12), besser jedoch erst am ersten Weihnachtstag tue. So zumindest ist es nun auch in den „Sozialen Netzen“ lesen kann und heute ist mir erstmals jemand begegnet, der auf mir meinen freundlichen Wunsch für ein frohes Weihnachtsfest, statt mit einem ebensolchen Wunsch zu entgegnen, mich belehrte, dass es nicht korrekt sei, sich dies jetzt schon zu wünschen, weil ja noch nicht Weihnachten sei.

Da muss ich als Sprachwissenschaftler mal zu bedenken geben, dass sich Wünsche immer auf die Zukunft richten. Mit einem freundlichen: „Ich wünsche Dir frohe Weihnachten“ oder kurz: „Frohe Weihnachten“ ist so etwas gemeint wie: „möge das kommende Weihnachtsfest für dich ein fröhliches sein“! So markiert es der Kontext und der Sprechakt.

Damit da keine Missverständnisse entstehen: Ich bin Christ und fühle mich trotz allem in der katholischen Tradition. Aber: Liebe Glaubensbrüdern und -schwestern, liebe Kampfkatholiken! Glaubt ihr wirklich, dass wir nach diesen Jahren der Skandale um Missbrauch von Kindern, Rehabilitierung von Holokaustleugner, Integrationsversuchen von ewig Gestrigen u.v.a.m. keine anderen Sorgen, keine anderen Aufgaben haben, als unsere Mitmenschen mit derlei Besserwisserei zu malträtieren?
Wird die Welt um einen Deut besser, wenn wir unsere gemeinsamen Abende im Advent „Adventsfeiern“ nennen, unseren Schokoladenmänner eine Mitra statt einer Zipfelmütze aufsetzen und erst am Weihnachtstag „frohe Weihnachten“ wünschen?

Jetzt kommen ja ruhigere Tage. Zeit zur Besinnung, Einkehr und Umkehr. Nutzt Sie!

Ich wünsche allen einen besinnlichen heiligen Abend und frohe Weihnachten!

Nachtrag: Gehirnakrobatik rulez …

02 Freitag Sept 2011

Posted by gmeder in Allgemein

≈ 2 Kommentare

 

Es ist schon bemerkenswert: Meinem Artikel darüber, was das Gehirn so alles nicht kann hatte ich ein paar links angefügt. Drei links zu Artikeln, was das Gehirn so an merkwürdigen Reaktionsweisen zeigt und einen der demonstriert, wie ich mir sensationelle höhere Hinfunktionen (i.S.v. Kampf für eine lebenswerte Zukunft) vorstelle.

Jeder der drei Akrobaten-links ist über zehnmal öfter angeklickt worden, als der eine link, zu dem Artikel der die aus meiner Sicht höheren Funktionen demonstriert.
Jedenfalls berichtet mir dies der link-Kürzer bit.ly.
Auch wurden diese links, besonders der link zu einer ppt-Präsentation, mit der die verschiedenen visuellen Effekte demonstriert werden, bei facebook, twitter und google+ mit o,und a und wow weiterverbreitet.

Ja, gebt ihnen Brot und Spiele, das wussten schon die Alten. Akrobatik, Zirkus – das ist halt unterhaltsam.
Der Mensch ist schon ein wundersames Wesen …

—

(Metasprachliches Postscriptum: Ich bin ja auch kein Freund von englischsprachigen, teils szenesprachlichen Einstreuungen in deutschen Texten. Trotz dieser sprachlich-soziolektalen Vermisschungsphobie ist mir aber nichts eingefallen, das der (von mir vermuteten) Bedeutung von rulez im Deutschen nahe kommt. – Hat jemand Vorschläge, kurz, knackig?)

 

… na und! Was das Gehirn so alles nicht kann.

01 Donnerstag Sept 2011

Posted by gmeder in Allgemein

≈ 2 Kommentare

Auf twitter, facebook und google+ kursieren in letzter Zeit (mal wieder) Hinweise auf verschiedene Websites, die zeigen, was das Gehirn so alles können soll. Im wesentlichen handelt es sich dabei um visuelle Mustererkennung: Das Gehirn fügt einem visuell wahrgenommen Bild etwas hinzu oder fokussiert auf bestimmte Bereiche, so dass stehende Bilder beginnen sich zu drehen, Figuren sichtbar werden, oder Texte trotz vertauschter Buchstaben lesbar sind.

Ja, lustig ist das. Witzige Effekte. Sonst nix! Jetzt die hervorragen Fähigkeiten des menschlichen Gehirn zu feiern, halte ich für völlig verfehlt, ja ärgerlich. Ich würde mich freuen, wenn unser Gehirn endlich fähig wäre Menschen zu befähigen,

  • die Güter dieser Erde gerecht zu verteilen
  • Gewaltverbrechen zu verhindern,
  • so zu wirtschaften, dass die Erde noch viele weitere Generationen bewohnbar bleibt

oder vielleicht weniger groß: Es wäre wirklich eine Leistung, wenn das Gehirn es einfacher machen würde,

  • dass Menschen stets Zugang zu ihren Ressourcen haben und sich mutig dem Alltag stellen können
  • dass Menschen lernen friedlich miteinander zu leben, auch als Nachbarn und über kulturelle Unetrschiede hinweg.

Achja, ich könnte diese Liste beliebig verlängern und der/die Leser/in könnte dies sicherlich auch.

Die bestaunten Phänomene sind die Basics, nichts weiter.

Wie wäre es, wenn wir an den höheren Fähigkeiten unseres Gehirn mit den o.g. Zielen arbeiten würden. Da würde ich gerne mal ein paar Erfolgsmeldungen lesen.

Dennoch: Hier ein paar links zu den Demonstrationen der Basisfunktionen des Gehirns.

Gehirnforschung bei Stangl: http://bit.ly/nrzLpk
Leet oder 1337 bei Karrierebibel :http://bit.ly/oTEMfj
Powerpoint mit allerlei lustigen Gehirneffekten: http://bit.ly/qKTNPF

Leistungen der höheren Hirnfunktionen sind der Tagespresse zu entnehmen, Positives ist da eher selten.
Zum Beispiel bei den Studenten in Chile: http://bit.ly/nAVUio

Kugeln, Wettbewerb und Aliens

31 Sonntag Jul 2011

Posted by gmeder in Allgemein

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Boule KugelManchmal habe ich das Gefühl ich komme doch von einem anderen Stern, so fremd erscheinen mir manchmal die Erdenbewohner, sogar jene, die mit mir in dem kleinen Städtchen an der Ruhr wohnen.
Nun, nach langen Tagen mit grauem Himmel hat sich heute dann doch mal die Sonne gezeigt und ich wollte den Tag feiern mit einer gemütlichen Runde Pétanque (mit leicht anderen Abwurfregeln anderswo auch als Boule bekannt).
Am Nachmittag packte ich die Utensilien ein und machte mich auf zum nahegelegenen Platz, an dem sich hin und wieder Spieler treffen. Nun, als ich ankam war niemand da und ich warf das „Schweinchen“ und die Kugeln so für mich allein hin. Ist nicht gerade spannend, weil wenig kommunikativ, aber macht eine Weile auch Spaß.
Nach einer Weile kamen zwei weitere Herren und eine weitere kleine Weile später noch eine Dame und ich freute mich schon auf ein Schwätzchen und ein paar geniale und verwegene Würfe.
Und tatsächlich fragten zunächst die Herren, dann die Dame, ob wir nicht zusammen spielen sollten. Fein, das wird spaßig dachte ich und stieg ein.
Nach einiger Zeit in der wir die Kugel einfach nur dem „Schweinchen“ hinterher geworfen hatten, verständigten wir uns darauf, in zwei Gruppen gegeneinander ein „Spielchen“ zu machen.
Nun, was soll ich sagen, jetzt war es aus mit der Gemütlichkeit und dem netten Geplauder. „Willste spielen oder quatschen?“ „Rede nich werf!“ klang es im lokalen Idiom. Keine Späße mehr und keine verwegenen Würfe. Sofort kam der Mitspieler mit mahnenden Worten und ultimativen Tipps, wie die Kugel zu halten und zu werfen sei.
Wohl gemerkt: Keine Meisterschaft, kein Wettkampf, einfach nur so am Nachmittag, auf dem Pétanque-Platz.
Ich hab’ mich dann doch bald verabschiedet, weil mir die Sache dann wieder zu wenig kommunikativ und zu verbissen wurde.
Ich wollte doch nur spielen.
Nichts gegen einen kleinen Wettbewerb, aber es muss ja nicht immer alles gleich ein Wettstreit – oder gar ein Kampf sein. Aber vielleicht bin ich ja doch ein Alien – oder die anderen?

Neulich im Mobilfunkgeschäft

06 Mittwoch Jul 2011

Posted by gmeder in Allgemein, Sprache

≈ Hinterlasse einen Kommentar

Ich wollte ja nur mal an den neuen Mobiltelefonen herumspielen, Wartezeit überbrücken.
Da betrat ein ältere Dame was sag’ ich: eine sehr alte Frau den Laden:
„Kann ich hier mein Handy aufladen?“ , fragte sie und zeigte ein älteres Nokia-Telefon.
Der junge Verkäufer, der sich diesmal wirklich als dienstleistungsorientierter Berater zeigte, dieser junge Mensch kräuselte die Stirn und nahm das Telefon und verschwand nach hinten. Nach einiger Zeit kam er mit einer großen Kiste voll Ladegeräten zurück. Er probierte dieses und jenes Ladegerät, während die alte Frau davon erzählte, dass sie erst seit kurzer Zeit am Ort wohne, eigentlich aus München komme und man dort immer alles sofort parat hatte, was sie für das Aufladen benötigte, keinesfalls hätte man dort so herumsuchen müssen.
Der junge Mann blieb geduldig und nahm nun originalverpackte Universal-Ladegeräte zur Hand und er wurde fündig. Ein Stecker passte und das Telefon gab, als er das Ladenetzteil in die Steckdose steckte, den gewünschten Quittungston von sich – perfekt! „Kostet 29,95 Euro“ verkündete er stolz und gab ihr das Gerät in die Hand. „Das Gerät brauche ich aber gar nicht, so was habe ich zuhause. Ich möchte mein Telefon nur aufladen“, sagte die Kundin. Der junge Mensch, immer noch nicht nur Verkäufer, sondern Helfer vom Selbstverständnis, schaute zwar verständnislos, sagte aber verständnisvoll: „Bis das Gerät aufgeladen ist, wird es wohl eine oder zwei Stunden dauern, drüben ist ein Cafe“. Nun kräuselte die betagte Kundin die Stirn und wunderte sich wohl über die Merkwürdigkeiten hier im Norden: „In München habe ich immer nur gewählt zwischen 10, 20 oder 50 Euro; der junge Mann dort war dann so freundlich und hat die lange Zahlenreihe eingegeben, ich sehe ja nicht mehr so gut, ist ja alles so klein geschrieben, und dann konnte ich wieder telefonieren. Mache ich ja nicht so oft, ist ja mehr damit mich mein Enkel mal anrufen kann, wenn er zu spät zu Bahnhof kommt um mich abzuholen. Deshalb muss ich das Telefon nur sehr selten aufladen.“
Da klärten sich die Gesichtszüge des jungen Mann und er wurde wieder ganz Verkäufer: „Ja, natürlich können sie ihr prepaid-Handy hier aufladen, aber haben sie schon mal darüber nachgedacht, einen Vertrag abzuschließen? Dann lädt sich das Handy immer automatisch auf.“

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