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Kategorien-Archiv: Bücher

Zum Gruseln braucht’s keine Monster

18 Samstag Jun 2011

Posted by gmeder in Bücher

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[dropcap]D[/dropcap]ieses Buch ist ein Gruselroman, spannend bis zum letzten Moment. Alle Menschen, aber besonders diejenigen die im beruflichen Zusammenhang insbesondere mit Sprache zu tun haben muss es gruseln bei der Vorstellung, dass sie nach und nach ihre Wörter verlieren. Zu wissen, was das ist, aber – verflixt nochmal – sich nicht erinnern, wie das Ding, die Sache heißt, was das richtige Wort dafür ist. Ja sprechen kann man schon, aber man erinnert sich nicht an das richtige der vielen Wörter, die einem so durch den Kopf sausen.
Das genau ist Keller passiert, es begann ganz harmlos: er wollte eine Tasse aus dem Schrank holen und konnte sich nicht errinnern, wie man zu dem Ding sagt. Was man damit machen kann, ja. Was man nicht damit tun sollte, wenn es aus zerbrechlichem Material ist, ja. Alles da und benennbar, aber der verflixte Name, die Bezeichnung dafür: weg! Keller hat das Ding dann vorläufig „German Bavaria“ genannt, weil es unten drunter stand. Und es sollte sich herausstellen, dass das keine vorläufige Bezeichnung und nicht das letzte vergessene Wort bleiben sollte. Ja schlimmer noch: später sind nicht nur die Wörter weg, sondern, wenn sie wiedergefunden wurden, auch deren Sprech- und Schreibweise.
Wie gesagt: einfach gruselig!
Ich habe diesen 287seitigen Erstlingsroman des schweizer Autors Patrick Tschan in einem Zug – schaudernd – gelesen.
Eine Leseempfehlung nicht nur für Buchmenschen.
Gefunden habe ich den Text übrigens durch eine Empfehlung – ja genau – in Schmitzkatze 13.
Und bei der Buchhandlung Schmitz kann man es bestellen.

Parick Tschan: Keller fehlt ein Wort. Wien: Braunmüller 2011. ISBN 978-3-99200-020-3

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Amazonien ist überall …

18 Samstag Jun 2011

Posted by gmeder in Bücher, Lokales

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Sie ist schon zwei Wochen alt die Schmitzkatze und ich habe sie auch gleich gelesen. Ich will mich nicht wieder ergehen in Lobeshymnen, die ich schon anlässlich der vergangenen Ausgaben hier und anderswo gesungen habe: Das Layout ist inspirierend, die Besprechungen sind lesens- und beachtenswert, die anderen Texte sind Impulsreich und – das habe ich noch nicht gesagt, die seit der vorletzten Ausgabe vorhandene Werbung stört – für mich: wider Erwarten – überhaupt nicht. Ganz abgesehen davon, dass so ein Projekt auf Dauer nicht überleben kann, wenn es keine Quellen findet, aus denen es finanziert wird. Werbung für Bücher ist für ein solches Lesejorunal nicht die schlechteste.

Mir hat es ein besonderer Artikel angetan, der – wie ich finde – überregionale Bedeutung hat. Thomas Schmitz verkündet unter dem Titel „Amazonien“ auf zwei Seiten „das Ende der Bescheidenheit“ und schreibt ein leidenschaftliches Plädoyer für den persönlichen Buchhandel, wie ich ihn nennen möchte.
Ja, ich gebe es zu: ich habe bislang auch bei Amazon gekauft. Insbesondere dann, wenn ich wusste was ich haben wollte (und das weiss ich eigentlich immer) – aber die Argumente von Thomas Schmitz sind überzeugend: Warum denn eigentlich in Amazonien kaufen, wenn auch jeder Buchhändler jedes Buch bei seinem Grossisten über Nacht bestellen kann. Oder noch genauer: Bei Amazon ist im Sortiment, was hohe Verkaufszahlen hat. Etwas entlegenere Titel sucht man in Amazonien vergeblich und dann – das ist das entscheidende – ist niemand da, der helfen kann.
Leider bedeutet es für manche Zeitgenossen schon: Nicht bei Amazon, also nicht lieferbar. Weit gefehlt! Da frage man doch mal den Buchhändler seines Vertrauens, der findet das gute Gewünschte, und sei es dass er direkt bei Verlag anruft. Dann ist es zwar nicht über Nacht geliefert, aber in 2-4 Tagen ist der Titel im Laden. Aus Amazonien bekäme man es gar nicht!

Ich habe es ausprobiert und meine Buchkaufpraxis umgestellt. Was gar nicht so aufwändig war, da ich die Bücher ohnehin von Amazon in die Packstation habe schicken lassen und die Buchhandlung Schmitz nur wenige hundert Meter davon entfernt ist. Für zwei Publikationsprojekte habe ich die Fachliteratur nun über die Buchhandlung Schmitz (!) gekauft, teils wahrlich entlegene Titel.
Ich habe alle Möglichkeiten die Schmitz nennt: Bestellung im Laden, über den Shop auf der Internetseite, per Email oder telefonisch ausprobiert. Und tatsächlich, die Sachen waren größtenteils am nächsten Tag im Laden und – das nenne ich Kundenorietierung -wenn die Titel nicht gleich gefunden werden konnten, wurde (teils in meinem Beisein) bei Grossisten und Kollegen oder beim Verlag nach Restposten oder Remittenten recherchiert und meist auch was gefunden. Selbst zentralverzeichnis antiquarischer Bücher (ZVAB) wurde bemüht.
Ich hatte damit gleichsam eine ausgelagerte Rechercheabteilung: Buch wünschen, der Buchhändler sucht.
Ja, warum sollte ich das eigentlich nur bei den schwierigen Fällen machen? Selbstverständlich werden künftig alle meine Buchwünsche von diesem Buchhändler meines Vertrauens erledigt.

Und, es ist völlig richtig bemerkt Thomas Schmidt in seiner Empörung: in den kleinen Gesprächen nebenbei im Laden oder am Telefon, ja sogar in den kurzen Antwort-eMails ist immer Zeit für ein persönliches Wort und die eine oder andere weitere Empfehlung, nicht orientiert an den Verkaufszahlen und der Gewinnmarge, sondern an meinen Interessen und dem Fachwissen der Buchhändler.

Ja, es ist Zeit zu prüfen, ob wir mit den vielen Möglichkeiten, die das Intenet so bietet nicht mache Kultur kaputt optimieren. Ja, wenn ich späten abends noch am Computersitze und recherchiere scheint Amazon so nah, aber recherche dort und „copy-and-paste“ in eine eMail an die Buchhandlung Schmitz geht im Grunde genauso schnell und das Buch ist dann im Buchladen und wird mir mit freundlichem Wort meine Recherchebeute überreicht. Und – der Buchpreisbindung sei Dank – zum selben Preis!

Schmitzkatze kann man auch elektrnisch als pdf bei ISUU lesen, hier: Schmitzkatze 1-13
Den online Buchladen der Buchandlung Schmitz gibt es hier: Schmitz Buchshop

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Vampyre in Bibliotheken

04 Samstag Jun 2011

Posted by gmeder in Bücher

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„Mir scheint in diesem Archiv lebt eine Art von Vampir, der die physischen Kräfte der Besucher saugt. Denn so erquickt der Geist auch sein mag, wenn ich mich in die Zeit und die Gedankenwelt des 18. Jahrhunderts versenke: körperlich fühle ich mich immer müde und ausgezehrt.“

Diesen Satz habe ich am 8. März 1988, im Stadtarchiv Soest/Westf. sitzend, notiert. Für diese Besprechung bin ich in mein Archiv hinabgestiegen und habe verstaubte Schachteln geöffnet um diesen Satz in den Exzerptheften, die ich vor fast einem viertel Jahrhundert schrieb, zu finden. Und wieder hat sich das in diesem Satz beschriebene bestätigt: in den entlegenen Winkeln meiner Bibliothek muss auch ein kraftsaugendes Wesen seine Heimstadt haben und auf Besucher warten.

Eric W. Steinhauer gibt mir in seiner „kulturwissenschaftlichen Lektüre des Vampirs“ die Erklärung und Bestätigung:

Als ich in den späten 80er Jahren viel Zeit in Archiven und Bibliotheken auf den Spuren der deutschen Grammatikschreibung verbracht habe (Warum? hier), habe ich längst Verstorbene wieder aufgeweckt. Steinhauer schließt in seinem letzen Kapitel nach einer kenntnis- und materialreichen Reise durch die Kulturgeschichte der Vampyrologie, dass sie in Büchern und Bibliotheken hausen, die Vampire. Verfolgt durch die frühe Wissenschaft und die Literatur, erlegt durch Aufklärung und Postmoderne, haben sie in den Archiven und Bibliotheken ihre letzte Zuflucht gefunden. Nun, nach der Lektüre diese lesenswerten Bändchen, steht es mir – fast 25 Jahre nach meiner Notiz in meinen Archivexzerpten – klar vor Augen.

Eric W. Steinhauer folgt dem Mythos der Vampire durch die Kultur-, Literatur- und Wissenschaftsgeschichte. In vielen Fußnoten und geistreichen Anmerkungen entführt der Autor in die Verästelungen der gelehrten Beschäftigung mit dem Phänomen der Vampire und Nachsauger – weit über die allseits bekannte Geschichte vom Grafen Drakula, die von Bram Stoker für seine Zeit so nachhaltig erzählt wurde: Vom Volksglauben über den Streit der Leipziger Gelehrten des 18. Jahrhunderts bis zur Verknüpfung der Vampire mit Bibliotheken, über insgesamt sieben Kapitel (Begriff und Phänomen, amtliche Berichte, wissenschaftliche Debatte, literarische Figuren, Bibliotheken und schließlich „Bibliotheka Vampyrus“), 101 Seiten, 123 Fußnoten und ein ausführliches Literaturverzeichnis erstreckt sich die Abhandlung.

Es ist dem Verlegerehepaar des Eisenhut Verlags in Hagen zu danken, dass dieser Vortrag am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaften der Humboldt-Universität Berlin und für einen kleinen Obolus von 12,90 EUR der breiten Öffentlichkeit zu Verfügung steht. Bravo! Mein erster Gedanke nach der Lektüre war: „Gut, dass es noch solche Verleger gibt.“ Oder gibt es sie nun endlich wieder: Verleger, deren erster Gedanke nicht der hohen Auflage und des „return of invest“ gilt. Danken wir es den Wimbauers, mit dem Erwerb eines Exemplars, denn in einer wohlsortierten Bibliothek sollte ohnehin ein Exemplar stehen. Schon um uns uns regelmäßig die von Steinhauer zitierte Warnung Tissots vor Augen zu führen:
„Bücher hingegen, die durch die Stärke und den Zusammenhang der Ideen, die Seele ausser sich selbst erheben, und sie zum nachdenken zwingen, erschöpfen den Geist, und entkräften den Leib.“
Dies gemahnt uns moderne Menschen, uns hin und wieder sich vom Buche zu erheben und aus der Bücherhöhle in den Wald zu hüpfen.

Eric W. Steinhauer: „Vampyrologie für Bibliothekare. Eine Kulturwissenschaftliche Lektüre des Vampirs“ 101 Seiten, zahlreiche Abb., teils farbig. Literatur-, Abk.- und Abb.-Verzeichnis. Hagen: Eisenhut Verlag 2011. 12,90 EUR ISBN 978-3-942090-06-3

Erschienen und schon gelesen

08 Dienstag Jun 2010

Posted by gmeder in Bücher, Lokales

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Schmitzkatze 11Wieder mit Spannung erwartet und schnell gelesen: das Buchmagazin meines lokalen Buchhändlers. Als PDF zu beziehen übrigens hier (http://www.schmitzbuch.de/pdf/sk11.pdf) – das Lesen macht aber längst nicht den gleichen Spaß. Das Heft diesmal ganz im Zeichen der Fussball-WM. Nein nicht ganz! Natürlich gibt es wieder allerlei ganz persönliche, lesenswerte Buchempfehlungen. Rechtzeitig vor den Sommerferien, damit ich mich mit Lesestoff eindecken kann. Allerdings sind meine beiden Artikelfavoriten das Lob der Currywurst von Gereon Buchholz, dem Chronisten und kommentieren Begleiter der Eignisse der Abteistadt Werden und die buchändlerischen CD-Empfehlungen – wie gesagt: lesenswert!

Besonders gefallen hat mir, dass die Magazinmacher nicht dem Kulturhauptstadtwahn erleden sind und noch eine Publikation der Meer derBucher, Broschüren und Heftchen hinzugefügt haben.

Zehn Seiten …

13 Samstag Mär 2010

Posted by gmeder in Allgemein, Bücher

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Das ist mal ein schöne Idee: Zehn Seiten von den Autoren selbstgelesen. Unerreicht: Rafik Schafi – er ließt nicht, Rafik Schami erzählt von dem „Geheimnis des Kalligraphen“ und – zusammen mit seiner Schwester Marie Fadel vom Geschmack der Stadt Damaskus. Beide Titel habe ich mir aufgrund der wunderbaren Auszüge auf zehnseiten.de besorgt. Das Geheimnis des Kalligraphen läßt man sich am besten als Hörbuch erzählen.

www.zehnseiten.de / Leider läßt  sich die Seite nicht direkt importieren. Bitte klicken und in der Suchzeile „Schami“ eingeben.

Posted via web from dr. meder & cie

[7.4.2010: korrigiert auf http://www.adsons-welt.de]

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