[dropcap]D[/dropcap]ieses Buch ist ein Gruselroman, spannend bis zum letzten Moment. Alle Menschen, aber besonders diejenigen die im beruflichen Zusammenhang insbesondere mit Sprache zu tun haben muss es gruseln bei der Vorstellung, dass sie nach und nach ihre Wörter verlieren. Zu wissen, was das ist, aber – verflixt nochmal – sich nicht erinnern, wie das Ding, die Sache heißt, was das richtige Wort dafür ist. Ja sprechen kann man schon, aber man erinnert sich nicht an das richtige der vielen Wörter, die einem so durch den Kopf sausen.
Das genau ist Keller passiert, es begann ganz harmlos: er wollte eine Tasse aus dem Schrank holen und konnte sich nicht errinnern, wie man zu dem Ding sagt. Was man damit machen kann, ja. Was man nicht damit tun sollte, wenn es aus zerbrechlichem Material ist, ja. Alles da und benennbar, aber der verflixte Name, die Bezeichnung dafür: weg! Keller hat das Ding dann vorläufig „German Bavaria“ genannt, weil es unten drunter stand. Und es sollte sich herausstellen, dass das keine vorläufige Bezeichnung und nicht das letzte vergessene Wort bleiben sollte. Ja schlimmer noch: später sind nicht nur die Wörter weg, sondern, wenn sie wiedergefunden wurden, auch deren Sprech- und Schreibweise.
Wie gesagt: einfach gruselig!
Ich habe diesen 287seitigen Erstlingsroman des schweizer Autors Patrick Tschan in einem Zug – schaudernd – gelesen.
Eine Leseempfehlung nicht nur für Buchmenschen.
Gefunden habe ich den Text übrigens durch eine Empfehlung – ja genau – in Schmitzkatze 13.
Und bei der Buchhandlung Schmitz kann man es bestellen.
Parick Tschan: Keller fehlt ein Wort. Wien: Braunmüller 2011. ISBN 978-3-99200-020-3
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